Käthe-Kollwitz-Schüler gestalteten gemeinsam mit Geschichtsverein die Gedenkfeier zum Jahrestag der Novemberpogrome vom 9. auf den 10. November 1938

Am frühen Abend trafen sich die Schülerinnen- und Schüler der 10.II b gemeinsam mit ihren Gesellschaftskundelehrern Thomas Jentjens und Frau Sporing in Grevenbroich am Synagogenplatz, um den Opfern der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 durch fiktionale Tagebucheinträge zu gedenken. Initiiert und koordiniert wurde die Veranstaltung von Herrn Stieber (Geschichtsverein GV).

Die Veranstaltung galt als Beitrag zum Grevenbroicher Stadtjubiläum „700 Jahre plus“ aus dem Bereich „Jüdische Familien gehör(t)en zur Stadtgeschichte“. Hiermit war dies, neben der Teilnahme am Stadtwappenwettbewerb, eine weitere Beteiligung unserer Schüler an der 700-Jahrfeier.

Musikalisch wurde die Veranstaltung am Synagogenplatz, mitten in der Fußgängerzone, mit den Klängen des Musikstückes „Air“ von Johann Sebastian Bach eröffnet, intoniert von Musiklehrer Herrn Faller-Lubczyk sowie den Schülerinnen Julia Haas und Maria Michael. Teamlehrer Klaus Grolms ergänzte den musikalischen Rahmen auf der Gitarre mit einem selbstvertonten Marschlied von Erich Kästner und dem Lied „Mein Vater wird gesucht” von Hans Drach.

Das Herzstück der Feier waren jedoch die im GL-Unterricht erstellten fiktionalen Tagebuchvorträge. So versetzten sich Julia Schmidtke und Asmu Mohammed in die Opferperspektive von Alfred und Elise T. . Justin Leicht und Dominique Reinhardt nahmen die Zuschauerperspektive der Wirtin B. und des Willi I. ein. Davon waren die circa 100 Teilnehmer der Veranstaltung, unter ihnen die Bürgermeisterin Frau Kwasny, sehr ergriffen.

Schließlich gaben Halil Yoleri und Stefanie Munder, ebenfalls Zehnerschüler, Hinweise zum Jüdischen Friedhof, dem Ziel des Gedenkmarsches. Hier wurden die Teilnehmer ganz direkt mit den Auswirkungen des Holocaust konfrontiert. Denn es fehlten all die Gräber der jüdischen Grevenbroicher Bürger, die nach einem erfüllten Leben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden hätten, wären sie nicht aus ihren Häusern vertrieben, ihres Gotteshauses und Friedhofs beraubt, deportiert und getötet worden.Herr Stieber vom Grevenbroicher Geschichtsverein bedankte sich für die Gestaltung der Gedenkfeier bei Lehren und Schülern, die sich mit ihrem Engagement in das Schicksal der jüdischen Familien hineinversetzten und sich dem Vergessen entgegenstemmten.

Red. Gla