Friedhofführung am Tag des offenen Denkmals sowie Auszeichnung im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Demokratisch Handeln“

Bereits seit zehn Jahren präsentiert die Projektgruppe „KKG – Gegen das Vergessen“ am zweiten Septembersonntag des Jahres anspruchsvolle Friedhofführungen. Diese finden im Format des bundesweit durchgeführten Tag des offenen Denkmals statt. Für das geleistete Engagement um den jüdischen Friedhof, dessen Patenschaft die Projektgruppe innehat, erhielten die ProjektschülerInnen zudem erfreulicherweise eine überregionale Auszeichnung aus Jena (Thüringen). Diese resultiert aus dem Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“, in dessen Rahmen Projekte hervorgehoben werden, die sich für Demokratie und Toleranz sowie gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Hass und Gewalt einsetzen.

Nach der musikalischen Eröffnung berichteten die ProjektschülerInnen den interessierten TeilnehmerInnen über ihr besonderes Verhältnis zum jüdischen Friedhof. Hier ging es vor allem um das Engagement im Rahmen der Patenschaft, die der Projektgruppe im Jahr 2014 von der damaligen Bürgermeisterin Ursula Kwasny angetragen worden war.

Anschließend wurden dann auf dem Friedhof die Gräber von Jacob Goldstein sowie jenes der Familie Katz besprochen. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich der Beitrag von Ehrengast Michael Geuer. Der Steinmetz präsentierte einen Schlüssel, den ein Nachkomme der Familie Fleck ihm vor Jahren als Dank anvertraute. Dem mutigen Handeln der Familie Geuer ist es nämlich zu verdanken, dass die Grabsteine vor den Nazischergen geschützt werden konnten und somit heute überhaupt noch existieren.

Kooperationspartner Ulrich Herlitz vom Geschichtsverein komplettierte die abwechslungsreiche Veranstaltung mit fundierten Beiträgen zu den Gräbern von Andreas Behr und den Eheleuten Moser. Abschließend würdigte neben Herlitz noch Ratsherrin Ulrike Oberbach das Engagement der Projektgruppe.

Weitere Infos zum Tag des offenen Denkmals sind hier nachzulesen:

NGZ_03.09.2025_Seite_C4

Erwähnenswert sei an dieser Stelle noch die Nachhaltigkeit der beständigen Projektarbeit. So sagten sich beispielsweise jeweils Nachfahren der Familie Katz und der Familie Moser auf Initiative von Herlitz an, um zeitnah in Grevenbroich auf den Spuren ihrer Vorfahren zu verweilen. Hier wird es im Rahmen zweier Friedhofführungen auch wieder Gelegenheiten geben, den Gästen zu demonstrieren, dass den jeweiligen Vorfahren auch fortwährend ehrwürdig gedacht wird. Um hierüber Gewissheit zu erlangen,  machen sich Mari Bruce und Joan Noble aus England auf den Weg nach Grevenbroich; ihnen folgen die Herren Stern und Berg aus Bayern bzw. der Schweiz.

Für eben diese nachhaltige Projektarbeit wurde „KKG – Gegen das Vergessen“ im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Demokratisch Handeln“ (mit Hauptsitz in Jena) für das zurückliegende Kalenderjahr 2024 erneut ausgezeichnet.

An dieser Stelle entsprechend ganz herzlicher Dank an alle ProjektschülerInnen sowie an alle Projektfreundinnen, Projektfreunde und UnterstützerInnen, die seit so langer Zeit dafür sorgen, dass „KKG – Gegen das Vergessen“ Spuren hinterlassen sowie erfolgreich Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hass setzen kann. DANKE!

Für das Böse reicht es, wenn die Guten nichts tun!“

JEN