Mahn- und Gedenkfeier der Projektgruppe “KKG – Gegen das Vergessen”

Am 9. November hieß es bereits zum 9. Mal im Rahmen der Mahn- und Gedenkfeier anlässlich der Novemberpogrome von 1938, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Ausgrenzung  und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. „Besonders in der heutigen Zeit erscheint uns das enorm wichtig“, betont GL-Lehrer Thomas Jentjens, der zusammen mit Reinhold Stieber die Projektgruppe “KKG -Gegen das Vergessen” leitet. Die gesamte Veranstaltung wurde von den Projektschülern der Klassen 10.1a und 10.1b vorbildlich geplant.
Bereits am Donnerstag hatte im Rahmen der Gedenkwoche 2019 in der KKG eine Begegnung mit den Ehrengästen –  Nachfahren der jüdischen Familie Katz stattgefunden, an der neben den schulischen Vertretern und Organisatoren auch Ulrich Herlitz vom Geschichtsverein Grevenbroich teilnahm.
Auf dem Synagogenplatz in Grevenbroich versammelten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Menschen, um der Gedenkfeier beizuwohnen. Von dort aus zog der Gedenkmarsch mit Lichtern zum jüdischen Friedhof.
Nach der Begrüßung trugen mehrere Projektschülerinnen und -schüler Zitate aus dem Tagebuch von Liselotte Katz vor und präsentierten Eindrücke von ihrer Studienfahrt nach Auschwitz
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung  durch den Instrumentalistenkreis der KKG unter der Leitung von Michael Frank mit dem Lied „Shalom Chaverim“. Neben einem weiteren Liedbeitrag “Die Geschichte von Hannah” von Liedermacher Klaus Grolms präsentierte der Kurs Szenisches Gestalten unter der Leitung von  Konstantin Habich zu Beginn einen Auszug aus Max Frischs “Andorra”, der direkt für eine angemessene Atmosphäre sorgte. Projektschüler Serhan trug den selbst geschriebenen Text “Narren bauen Mauern, kluge Menschen bauen Brücken” vor, ein Statement gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
Die Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Grevenbroich, unter Leitung von Herrn Pfarrer Diezun, trugen zudem ein ergreifendes Gebet vor.
Wilfried Johnen (langjähriger Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Nordrhein) lobte die nachhaltige Projektarbeit und appellierte – nicht nur auf Grund des versuchten Attentates von Halle – an die Projektschüler, unbedingt mit der Projektarbeit weiterzumachen.
Am Ende der berührenden Gedenkfeier bedankte sich Reinhold Stieber bei den rund 200 Anwesenden dafür, dass sie gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt haben.
         Nachtrag:
Bei einem weiteren Treffen auf dem jüdischen Friedhof am Sonntag (dem Folgetag der Mahn- und Gedenkfeier) nahmen die Projektschüler David, Joshua und Florian mit Projektleiter Thomas Jentjens am Kaddisch-Gebet am Familiengrab der Familie Katz teil. Zudem übergaben die Schüler – die auf Grundlage des Austausches erstellten – Grußkarten und bedankten sich bei den Gästen aus England für die tollen Erfahrungen im Rahmen des Besuches.
Die Ehrengäste Mari, Joan und Zula zeigten sich wiederum so beeindruckt, dass sie in freundschaftlicher Atmosphäre versprachen, im Jahr 2020 wieder Grevenbroich und die KKG besuchen zu wollen.
“Für den Triumph des Bösen reicht es,
wenn die Guten nichts tun!”
(Edmund Burke, britischer Philosoph)