Am 9. November hieß es – nach coronabedingter Pause im letzten Jahr – bereits zum 10. Mal im Rahmen der Mahn- und Gedenkfeier anlässlich der Novemberpogrome von 1938, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. „Es war uns sehr wichtig, dieses Zeichen mit vielen Grevenbroicher Bürgern und unserer Schulgemeinde wieder setzen zu können. Wir sind überwältigt von der Resonanz und bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmern“, betont GL-Lehrer Thomas Jentjens, der zusammen mit Reinhold Stieber die Projektgruppe “KKG -Gegen das Vergessen” leitet. Die gesamte Veranstaltung wurde von den Projektschülerinnen und -schülern vorbildlich geplant.
Neben den schulischen Vertretern und Organisatoren steht auch Ulrich Herlitz vom Geschichtsverein Grevenbroich als Berater im engen Kontakt mit der Projektgruppe.
Am Jüdischen Friedhof in Grevenbroich versammelten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Menschen, um der Gedenkfeier beizuwohnen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Joshua Gluch und Finja Behr (beide Jg.12). Mit dem Lied „Shalom Chaverim“ eröffnete der Chor Celebrations unter der Leitung von Peter Faller-Lubczyk die Gedenkfeier.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung auch durch mehrere Beiträge von Liedermacher Klaus Grolms unterstützt von Michael Frank und Peter Swetlik. So erzählt die Ballade “Geschichtsstunde” auf ergreifende Weise die Geschichte der vom Holocaust bedrohten und ermordeten jüdischen Familien aus Grevenbroich.
Eine angemessene Atmosphäre schufen die Wortbeiträge “Die Pogrome vom 9.auf den 10.November 1938” und “Aus dem Poesiealbum von Sophie Aussen” vorgetragen von den Mitgliedern der Projektgruppe. Die Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Grevenbroich unter Leitung von Herrn Pfarrer Diezun trugen zudem ein Gebet zur Pogromnacht vor. Anschließend wiesen die Projektschüler auf den Schülerwettbewerb „Gestaltung des skulpturalen Denkmals Synagogenplatz Grevenbroich“ hin.
Anlässlich des 10jährigen Bestehens von KKG-gegen das Vergessen hielt Thomas Jentjens eine Rückschau auf die vergangenen Jahre und begrüßte ehemalige Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe, die im Interview alle betonten, wie wichtig es sei, gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Als Anerkennung für ihr tolles Engagement über viele Jahre bekamen die ehemaligen Schüler sowie alle aktiven Mitstreiter als Gimmick eine Mütze mit Projektlogo überreicht.
In diesem Sinne beendete der Chor Celebration musikalisch begleitet von Klaus Grolms, Michael Frank und Peter Swetlik mit dem Lied “Arsch hoch – Zähne auseinander” die Gedenkveranstaltung.
“Für den Triumph des Bösen reicht es,
wenn die Guten nichts tun!”
(Edmund Burke, britischer Philosoph)