Kino gegen das Vergessen: „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“

SchülerInnen des gesamten 8. Jahrgangs, der Q1 – LK Geschichte sowie ProjektschülerInnen von „KKG – Gegen das Vergessen“ bestaunten die bewegende Lebensgeschichte Kaufmanns im Grefi-Kino.

Neben dem Regisseur des preisgekrönten Dokumentarfilmes, Dirk Szuszies, präsentierte das Kinoabenteuer die Kooperation aus „KKG – Gegen das Vergessen“ und dem hiesigen Geschichtsverein. Der Vereinsvorsitzende Ulrich Herlitz kam persönlich zur Filmvorführung. Die SchülerInnen wurden von den TeamlehrerInnen Häckl, Jentjens, Körfer und Röder begleitet.

Vor der Vorführung sprach der Berliner Szuszies den SchülerInnen u. a. Mut zu, sich besonders in Zeiten wie diesen nicht von menschenverachtenden oder antisemitischen Parolen blenden zu lassen.    In diesem Kontext hob er den Kosmopoliten Walter Kaufmann, der sich als Holocaustüberlebender Zeit seines langen Lebens gegen Diskriminierung und Antisemitismus eingesetzt hatte, als Vorbild hervor.

Der Dokumentarfilm griff viele Lebensstationen von Kaufmann auf. Ein wichtiger Einschnitt waren für Walter Kaufmann die Novemberpogrome von 1938, die er als 14-jähriger in Duisburg erleben musste.  Nach nicht allzu langer Zeit flüchtete er schließlich aufgrund der fortwährenden abscheulichen nationalsozialistischen Verbrechen aus Deutschland.

Nachdem er für die australische Armee erfolgreich gegen Hitlerdeutschland gekämpft hatte, lebte er später – nach diversen Aufenthalten in den USA, Japan oder Kuba  – mit australischem Pass in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Immer wieder zog es den mittlerweile bekannten Schriftsteller auch zur See. Nach der deutschen Vereinigung im Jahre 1990 lebte Walter Kaufmann bis zu seinem Tod 2021 in Berlin.

Szuszies, der als Vorbereitung für die Filmvorführung auch auf der Mahn- und Gedenkfeier am 9. November auf dem Synagogenplatz in Grevenbroich gesprochen hatte, sah die Filmvorführung auch als einen Beitrag zur Sensibilisierung der SchülerInnen für den aktuellen Konflikt im Nahen Osten. Entsprechend eindeutig war die Botschaft, dass Extremisten und Terrororganisationen wie die Hamas im Ganzen scharf zu verurteilen sind.

Auch hier konnten die KinobesucherInnen wieder von Walter Kaufmann lernen, der in seiner beeindruckenden Lebensgeschichte – wohlgemerkt als Holocaustüberlebender – wiederholt für eine Zwei-Staaten-Lösung in Israel geworben hatte.

Nachdem sich die SchülerInnen im Rahmen des Gesellschaftslehre- und Geschichtsunterrichtes bereits auf den Film vorbereitet hatten, gab es nach der Filmvorführung noch Evaluationen im Unterricht. Hierfür stellten die Filmemacher aus Berlin, die nach 2019 („Wir sind Juden aus Breslau“) übrigens das zweite Mal unser „Kino gegen das Vergessen“ ermöglicht hatten, einen Filmbeobachtungsbogen zur Verfügung.

Weitere Infos zu Walter Kaufmann und seiner Lebensgeschichte gibt es hier: www.walterkaufmannfilm.de

(JEN)