Nachfahren Grevenbroicher Holocaustüberlebender aus England treffen im Rahmen ihres Besuches „KKG – Gegen das Vergessen“

Genauer gesagt handelt es sich um Familie Noble, Nachfahren der jüdischen Familie Katz. Diese lebte über mehrere Generationen bis zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten geschätzt und friedlich in Grevenbroich. Die besondere Gelegenheit eines Aufeinandertreffens ermöglichte wieder einmal Ulrich Herlitz vom Geschichtsverein Grevenbroich. Und zwar im Rahmen des dreitägigen Aufenthaltes der Nobles, den er organisiert und koordiniert hatte.

Die engagierten ProjektschülerInnen bereiteten sich schon lange auf dieses Highlight vor, bspw. anhand der Untersuchung der Familiengeschichte im Rahmen des GL-Unterrichtes. Hierüber hinaus hatten sie ein vielseitiges Willkommensbuch für den Besuch aus England angefertigt. Inhalt des Buches: Grüße, Briefe, Zeichnungen, Wünsche oder Unterschriften. Dieses Buch wurde übrigens in großen Teilen im Rahmen des Festes der Kulturen erstellt. Im Unterricht wurden dann später Übersetzungen und weitere Feinarbeiten getätigt, sodass am Ende ein tolles Kaleidoskop herzlicher Willkommenskultur entstanden war.

Familie Noble, angereist in drei Generationen, kam verständlicherweise mit gemischten Gefühlen an den Ort zurück, der ihrer Familie viel Leid zugefügt hatte.

Nach der Begrüßung durch die ProjektschülerInnen Eva und Uta und der anschließenden Übergabe des Willkommensbuches vor dem jüdischen Friedhof waren jedoch keine Konturen einer räumlichen oder geistigen Distanz zu verspüren.

Die sichtlich gerührten Ehrengäste um Joan Noble, die schon 2019 mit ihrer Schwester Mari die KKG besucht hatte, waren angetan und neugierig, was es mit dem tollen Engagement genau auf sich gehabt hatte.

Daher luden sie die gesamte Projektgruppe nach einem gemeinsamen Gebet und einigen Infos am Katz-Familiengrab noch zu einem regen Austausch ins Lokal Cafepause ein. Hier wurde vor allem über die ergreifende Familiengeschichte der Katz´ gesprochen, aber natürlich auch über die Entstehungsgeschichte des Buches, samt Intention und Umsetzung. Am Ende des sehr ereignisreichen Treffens stellte eine ergriffene Familie Noble einen weiteren Besuch in Aussicht.

Die engagierte Projektarbeit von „KKG-Gegen das Vergessen“ prägte Familie Noble erfreulicherweise so nachhaltig,  dass der Enkel von Joan, Leo Noble, eine Postkarte aus dem Vereinigten Königreich nach Grevenbroich schickte, um sich noch einmal im Namen seiner Familie für die Gastfreundschaft und das Willkommensbuch zu bedanken. Unter anderem heißt es in der Postkarte: „I am so glad to see hat my great-grandmother´s town is still full of such amazing people. Thanks again (…)”

An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an ALLE, die am Willkommensbuch und am gelungenen Empfang für Familie Noble beteiligt waren. Besonderer Dank gilt hierüber hinaus noch Blessing, Esila und Katrin (alle Klasse 8.1a), die die akribische Feinarbeit – inklusive Übersetzungen – für das Willkommensbuch geleistet haben. DANKE 

JEN