Wer´s weiß… der ist gefeit: Gedenken im Rahmen der diesjährigen Studienfahrt nach Auschwitz

Auch in diesem Jahr fand wieder eine viel beachtete Studienfahrt ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz im heutigen Polen statt.

Insgesamt machten sich unter der Leitung von Sebastian Potschka über 160 SchülerInnen von allen weiterführenden Schulen Grevenbroichs auf den Weg, den Holocaustopfern – wohlgemerkt in den Osterferien – ansprechend zu gedenken.

Unsere Schule war mit über dreißig TeilnehmerInnen, darunter übrigens auch erneut engagierte Eltern, wieder einmal rege vertreten.

Ein besonderes Anliegen war den SchülerInnen unserer Projektgruppe „KKG – Gegen das Vergessen“ in diesem Jahr das Gedenken an die Ermordeten der Grevenbroicher Familie Katz und an den Architekten Manfred Faber; denn mit jenen hatte sich die Projektgruppe zuvor schon im Rahmen der Projektarbeit vielseitig auseinandergesetzt.

Ulrich Herlitz vom Geschichtsverein betreute die ProjektschülerInnen und stand ihnen – wie immer – vorbildlich mit Rat und Tat zur Seite. Jana Bindewald, Alicia Schwantes, Jill Bonny, Blessing Okoebor, Eva Robbel (alle Team 8.1) und Simon Schotten (Team 10.2) fertigten Gedenksteine für Familie Katz und Faber sowie Texte und Gedichte an, um den Holocaustopfern vor Ort ansprechend gedenken zu können.

Die Fahrt, die es seit Jahren Dank des Engagements von Realschullehrer Potschka gibt, soll die „Generation Zukunft“ mit den nahezu unvorstellbaren Abgründen menschlichen Handels konfrontieren, sie zudem nachdenklich und kritisch zu gleich machen. Ein weiterer bedeutender Punkt ist, dass die TeilnehmerInnen der Fahrt auch anderen SchülerInnen berichten und hierdurch Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus betreiben. „Viele TeilnehmerInnen sind durch die wichtigen Erfahrungen der Fahrt auch oftmals gefeit vor Hetze und Hass, weil sie wissen, was passiert ist und wieder passieren könnte, wenn Extremisten und Radikalen das Feld überlassen würde“, erklärt Herlitz, Leiter Arbeitskreis Judentum im Geschichtsverein.

 

Dass die ProjektschülerInnen durch den Besuch der „Todesfabrik Auschwitz“ hiervor tatsächlich besonders geschützt sind, verdeutlichen die Statements einiger Projektschülerinnen zur Gedenkstättenfahrt: „Wir sind während der Fahrt Augenzeugen des Grauens geworden und können über das Gesehene in unserem Umfeld weitererzählen, damit es nicht in Vergessenheit gerät“, konstatiert Alicia sichtlich bewegt. „Die Fahrt war für uns auch sehr wichtig, um überhaupt einen angemessenen Umgang mit diesem schweren Thema zu bekommen“, ergänzt Eva nachdenklich. „So etwas darf nie wieder passieren!“, stellt Blessing schlussendlich klar.

Liedermacher Klaus Grolms lieferte mit seinem Song „Wer´s weiß“ übrigens eine Art Soundtrack zur Gedenkstättenfahrt. Sein ergreifendes Lied handelt nämlich über den Schutz vor Hetze und Hass- durch Aufklärung und Wissen über den Nationalsozialismus.

Freundlicherweise hat er das Lied hier zur Verfügung gestellt.

Das Lied präsentierte Klaus Grolms mit Michael Frank und Peter Swetlik (alle ehem. KKG – Lehrer) am diesjährigen Holocaustgedenktag auf dem Synagogenplatz der Öffentlichkeit.

Diese gewinnbringende Studienfahrt macht Mut und Hoffnung, dass viele jungen Menschen „Bescheid wissen“ und gefeit sind bzw. bleiben.

Schlussendlich herzlichen Dank an alle TeilnehmerInnen der diesjährigen Gedenkstättenfahrt, vor allem Sebastian Potschka und Ulrich Herlitz sowie Klaus Grolms mit Michael Frank und Peter Swetlik.

(JEN)