„KKG – Gegen das Vergessen“ gewinnt den Heimatpreis

Der Gewinn des Heimatpreises der Stadt Grevenbroich sorgte für große Freude an unserer Schule. Die mit 2.500€ dotierte Auszeichnung wird von allen im Stadtrat vertretenen Fraktionen verliehen. Mit der geleisteten Projektarbeit zum beinahe vollständig in Vergessenheit geratenen ermordeten Südstadtarchitekten Manfred Faber hatte sich „KKG – Gegen das Vergessen“ für den renommierten Preis im Rahmen des Wettbewerbes beworben. Insgesamt schafften es sieben Projekte in die engere Auswahl.

Seit Jahren beschäftigen sich die ProjektschülerInnen vielseitig mit Faber, dem „Helden der Südstadt“, der bspw. für die Planung der Erftwerksiedlung oder des Erftwerks verantwortlich ist. Trotz seiner beeindruckenden Leistungen wurde Faber in der Nazizeit wegen seines jüdischen Glaubens ausgegrenzt, deportiert und schlussendlich in Auschwitz ermordet.

Aufmerksam auf dieses ergreifende Schicksal (mit Südstadtbezug) gemacht wurde die Projektgruppe vor ungefähr drei Jahren von Ulrich Herlitz, Vorsitzender des hiesigen Geschichtsvereins. Mit seiner Unterstützung gedachten ProjektschülerInnen Faber in Auschwitz, im Projektunterricht wurden Lieder und Gedichte getextet, Portraits von Faber sowie Bilder seiner Bauten angefertigt oder Gedanken zu bzw. über Faber verschriftlicht. Das Ganze trägt den Namen Faberprojekt. Jenes wird ständig durch zahlreiche Beiträge optimiert.

Zudem sorgte unsere Projektgruppe im Frühjahr 2023 in einem Netzwerk mit dem Geschichtsverein, dem Förderverein der Südstadt und der Gemeinschaft der Südstadt für eine Gedenkstele zu Fabers Ehren, die auf der Höhe Wöhlerstr. 2 steht. Im Rahmen eines gut besuchten Faberfestes wurde die Stele den interessierten Gästen aus Nachbarschaft, Schule und Politik offiziell vorgestellt.

Mit dem gewonnenen Preisgeld des jetzigen Wettbewerbs wird ein – wenige Meter neben der Stele stehender – verschmierter Elektrokasten „faberwürdig“ gestaltet und anschließend im Rahmen eines weiteren Faberfestes der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die stellvertretenden Bürgermeister Edmund Feuster (Bildmitte) und Dr. Peter Cremerius (links) sowie Sascha Voigt (rechts) würdigten die Projektarbeit unserer SchülerInnen äußerst liebevoll und wertschätzend. Cremerius dankte im Bernardussaal der umtriebigen Projektgruppe auch nochmal für die Durchführung der jährlichen Mahn- und Gedenkfeier am 9. November – anlässlich der Novemberpogrome 1938. Der Appell der städtischen Vertreter war einstimmig und klar: „Macht bitte weiter mit eurer beispielhaften Projektarbeit, die seit Jahren weit über Grevenbroich hinaus anerkannt und geschätzt wird!“

Begeistert über den Erfolg äußerte sich auch unsere didaktische Leiterin Bettina Töllner, die bei der Heimatpreisvergabe im Rathaus die Schulleitung repräsentierte: „Ich finde, dass die Projektgruppe einen ganz wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet – in unserer Schule, in Grevenbroich, und auch darüber hinaus – und dass dies jetzt auch von öffentlicher Seite mit diesem tollen Preis anerkannt wurde, ist nur folgerichtig und hoch verdient. Die ganze Gruppe, jedes einzelne Mitglied, hat sich bei der Preisverleihung so toll präsentiert, als die SchülerInnen davon berichtet haben, wie das Projekt um Manfred Faber ihnen die Augen geöffnet und auf sie gewirkt hat. Da habt ihr euch noch einmal als sehr würdige Preisträger erwiesen, auf die wir als Schule sehr stolz sind und auf die ganz Grevenbroich stolz sein kann!“

Gewürdigt wurde der Heimatpreisgewinn ebenfalls in der hiesigen Presse.

Hier ist der Bericht des Erft-Kuriers: Erft-Kurier-28.12.2024-Seite-2

Hier ist die Berichterstattung der NGZ: Neuss-Grevenbroicher-Zeitung-2024-12-28[33]

Bei den ProjektschülerInnen sorgte die vielseitige Anerkennung und freundliche Wertschätzung für das Geleistete natürlich auch für große Freude. Einige Schülerinnen äußerten sich am Tag nach der Preisverleihung folgendermaßen:

Alicia Schwantes hielt fest: „Ich denke, wir sollten diesen Preis extrem wertschätzen, da es nicht selbstverständlich ist, dass unser Projekt so sehr geschätzt und dankend angenommen wird. Uns wurde wieder mal gezeigt, wie viel wir erreichen können.“

„Ich freue mich total, weil es einfach ein schönes Gefühl ist, zu sehen, was unsere Arbeit ausmacht und wie wichtig sie ist“, ergänzte Lena Oesterwind.

„Wir freuen uns riesig, da wir gar nicht unbedingt damit gerechnet hatten, den Heimatpreis zu gewinnen! Mit dem Preisgeld können wir weitere tolle Projektarbeit zu Manfred Faber machen. Zudem war es schön zu sehen, wie unser Projekt von anderen Menschen angenommen wird“, konstatierten Jana Bindewald und Eva Robbel.

„Ich freue mich total, dass wir mit dem Heimatpreis ausgezeichnet wurden. Es zeigt, wie wertvoll unsere Projekte für die Gesellschaft sind“, fügte Blessing Okoebor hinzu.

„Ich finde es unglaublich, wie wir jetzt einen Einblick bekommen haben, was wir wirklich erreichen und wie sehr andere Menschen durch uns „gegen das Vergessen“ sensibilisiert werden. Es ist schön zu sehen, dass wir solch einen Stellenwert haben, aufgrund unseres Einsatzes mit Herz. Die Preisverleihung war ein absoluter Nervenkitzel!“, ließ Stella Oesterwind wissen.

„Ich freue mich total, dass wir den Heimatpreis gewonnen haben, weil ich finde, dass Manfred Faber es verdient hat, dass an ihn gedacht wird! Mit dem gewonnenen Geld können wir den Elektrokasten in Erinnerung an Manfred Faber verschönern“, hielt Maike Brakhan bewegt fest.

Unser Kooperationspartner Ulrich Herlitz hat auf der Instagram-Seite der Schule noch ein ansprechendes Glückwunschtelegramm verfasst, das hier zu lesen ist: https://www.instagram.com/p/DEHlgYuoJXF/

Projektleiter Reinhold Stieber dürfte sich als Mitglied des Partnerschaftsvereins sogar doppelt freuen, da dieser den 2. Platz belegte. Die Stadtranderholung Neurath komplettierte mit Platz 3 die Gewinner des Heimatpreises, die insgesamt 5.000€ bejubeln dürften. Herzlichen Glückwunsch!

„Vielen lieben Dank an alle KooperationspartnerInnen, alle UnterstützerInnen, allen JurorInnen sowie an alle ProjektfreundInnen. Besonderer Dank gilt den ProjektschülerInnen und Ulrich Herlitz – für Ihren beispielhaften jahrelangen Einsatz für Manfred Faber! Den Heimatpreis widmen wir Manfred Faber, dem großen Architekten der Südstadt, der – trotz seiner Verdienste für uns – ausgegrenzt, abtransportiert und ermordet wurde“, führt Projektleiter Thomas Jentjens freudig und nachdenklich zugleich an.

Weitere Infos zu Manfred Faber gibt es hier: https://www.instagram.com/manfred.faber.suedstadt/

JEN